DER HEKTIKER

Der Hektiker lungert auf Parties herum
Stets auf der Suche nach dem Kick
Ständig am Abgrund
Auge in Auge mit dem Herzinfarkt
Es hat es eilig
Er muss sich beweisen
Und produzieren
Spreizen, Sich zeigen
Und beweisen, dass er wer ist
So rast er rastlos übers Meer
Ständig voll beflaggt
Direkt zu
In die nächste Böe
Auf den nächsten Sturm
Auf den nächsten Orkan
Er fühlt seinen Pulsschlag
Unter Dauerbeobachtung
Glaubt er sein Tun
Beobachtet wähnt er sein Handeln
Doch die Soap war wichtiger
Jeder Gurkensalat war wichtiger
So grüßt er Sisyphos
Und rollt seinen Stein
Und rollt sein Ego durch die Gegend
Sich vernutzend
Und aufbrauchend
Für Unsinn; meistens
Gern würde er halten.
Aber das wäre Stillstand
Und das bedeutet Tod
Das kann es nicht geben
So kann das Mittlere nicht sein
So sucht er nach Halt
Es vibriert in ihm
Er muss sich transzendieren
Er muss es wagen
Jeden Tag aufs Neue
Er muss sich selbst besiegen
Er muss siegen
Er findet den Ausweg
Die Ruhe im Sturm
Er trägt Verantwortung
So löst sich die Binde
So löst sich die Kralle
Und er kann ATMEN

Köln, November 2002

© Roland Kaschube


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